Precision Farming Project: Was ist Precision Farming eigentlich?

3. August 2020

Der Landwirtschafts-Simulator wird um Precision Farming erweitert. Habt ihr die Ankündigung verpasst? Nehmt euch eine Minute und lest nach, was die Zukunft der virtuellen Landwirtschaft bereithält! Vor wenigen Tagen kündigten wir das “Precision Farming Project” von EIT Food und John Deere sowie weiteren Partnern an.

Ziel ist es, das Bewusstsein für moderne Landwirtschaft via kostenlosem Modul für den Landwirtschafts-Simulator zu steigern. Bitte beachtet: Das Projekt befindet sich derzeit noch in der Konzeptionsphase!

Für den Fall, dass ihr noch nie von Precision Farming gehört habt oder euch noch grundlegende Infos fehlen, um euch ein genaueres Bild machen zu können, schauen wir uns dieses Themengebiet nun einmal etwas genauer an und klären einige Fragen. 

Worum geht es bei Precision Farming?

Precision Farming, auch “Precision Agriculture” oder “Smart Farming” genannt, ist darauf ausgelegt, die Effizienz in der Landwirtschaft durch moderne Technologien zu steigern. Einfach ausgedrückt: Ziel ist es, mehr zu produzieren und dafür weniger Ressourcen zu verwenden. Oder in anderen Worten: Landwirtschaft soll nachhaltiger werden als in der Vergangenheit. Immer mehr progressive Höfe überall auf dem Planeten adaptieren Precision Farming.

Was sind die Vorteile von Precision Farming?

Precision Farming betrifft grundsätzlich alle Aspekte der Landwirtschaft. Und Landwirte, welche die Technologie zur Steuerung eines effizienten Hofs nutzen genauso wie der Endverbraucher, der letztendlich seine Güter kauft. Das ist nicht alles: Auch eine Minimierung der Umweltbelastung ist ein zentraler Aspekt der "smarten" Landwirtschaft. Werfen wir einen kurzen Blick darauf, wer und was von der Technologie profitieren kann:

  • Erzeugnisse: Wie jeder Landwirt nur zu gut weiß, haben Feldfrüchte allerlei Bedürfnisse. Smarte Technologien sollen deren Bedürfnisse analysieren und flexibel darauf eingehen - mit einer nie zuvor dagewesenen Präzision, die zu hochwertigeren Erzeugnissen führen. Etwa durch effizienteren Einsatz von Wasser, Dünger und Pestiziden.
  • Umwelt: Die korrekte Menge an Ressourcen einzusetzen schont den Boden, reduziert das Absickern ins Grundwasser und spart natürlich besagte Ressourcen. Kraftstoffeinsparungen schonen ebenfalls die Umwelt.
  • Wirtschaft: Gesteigerte Effizienz bedeutet gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit durch reduzierte Kosten bei höheren Profiten durch hochwertige Erzeugnisse. Gleichzeitig reduziert die Technologie die Arbeitslast - das bedeutet quasi weniger Arbeit für Landwirte. Die Amortisation des Investments in die kostspielige Technologie wird also durch Einsparungen von Zeit und Ressourcen bei jeder Aufgabe gewährleistet.

Wie funktioniert Precision Farming grundsätzlich?

Diverse Technologien sind bei Precision Farming im Einsatz: Onboard-Computer und Applikationen für Computer und Mobilgeräte erlauben die Überwachung von Feldern und relevanten Daten. GPS-Geräte, etwa in Traktoren und anderen Maschinen, erlauben Landwirten, ihre Früchte präziser anzupflanzen - etwa durch optimierte und automatisierte Saatmuster, die darauf ausgelegt sind, Zeit, Kraftstoff und Saatgut zu sparen.

Analyse und Überwachung von Daten sind Schlüsselaspekte des Precision Farming: Landwirte erhalten einen kompletten Überblick über ihre Farm. Das schließt Daten zur Bodenqualität, vorangegangenen Fruchtsorten und umweltrelevante Faktoren mit ein. Dadurch können Landwirte bessere und schnellere Entscheidungen treffen sowie entsprechend auf diverse Herausforderungen reagieren. Sensoren können etwa Temperatur, Feuchtigkeit, Biomasse, Entwicklung von Krankheiten und viele andere Faktoren bestimmen und auswerten.

All das wird dokumentiert, analysiert und quasi in Sekundenschnelle in Optimierungsvorschläge für künftige Fruchtfolgen übersetzt. Dabei kommt auch das spannende Gebiet der KI (Künstliche Intelligenz) sowie maschinelles Lernen ins Spiel, um Landwirten zu besseren Entscheidungen zu verhelfen, welche die Ernte und den Ertrag verbessern, während sie Umweltbelastungen reduzieren. 

Beispiele für reale Precision Farming-Technologien

Folgende Beispiele für Precision Farming werden von Landwirten eingesetzt. Bitte beachtet, es handelt sich dabei nicht um eine Liste geplanter Features für den Landwirtschafts-Simulator.

  • Dronen & Satelliten werden für Kartierung und Remote-Überwachung von Feldern genutzt
  • On-board Computer & GPS-Systeme in Fahrzeugen und Maschinen erlauben präzise Navigation und sogar vollautomatisierte Steuerung
  • Landwirtschaftliche Roboter (AgBots) sind beispielsweise selbstfahrende Traktoren, quasi vom Autopiloten gesteuert. Der Landwirt greift nur in Notfällen ein. 
  • Diverse Sensoren erlauben die Identifikation von Variabilitäten in heterogenen Zonen eines Feldes und damit entsprechend variable Bearbeitung
  • The Internet of Things (Das Internet der Dinge) bezeichnet das Konzept der Anbindung von Systemen an ein Netzwerk und den automatischen Datentransfer ohne aktives Eingreifen. Im Kontext von Precision Farming kann sich der Landwirt in diese Systeme einklinken. 
  • Software-Applikationen für verschiedene Plattformen erlauben Analyse und Management sämtlicher Informationen, Kartierung von Feldern, Verfolgung von Tieren und mehr. 
  • Maschinelles Lernen kommt bei Dronen, Robotern und Geräten zum Einsatz, die mit dem Internet der Dinge verbunden sind. Daten werden von den Computern verarbeitet und ausgewertet, um entsprechende Handlungsempfehlungen zu generieren. Basierend auf dessen Ergebnissen werden die Vorschläge immer weiter optimiert.

Precision Farming im Landwirtschafts-Simulator

Gemäß unserer Ankündigung wird der Landwirtschafts-Simulator künftig also ein kostenloses Precision Farming-Modul erhalten. Der erste Schritt des zweijährigen Projekts gemeinsam mit EIT Food und John Deere ist die Einführung heterogener Felder inklusive verschiedener Bodentypen. Derzeit befindet sich das Projekt in der Konzeptionsphase und die weitere Entwicklung nach Einführung heterogener Felder wird im weiteren Projektverlauf bestimmt. Weitere Informationen erhaltet ihr künftig hier im Blog!

This EIT Food activity has received funding from the European Institute of Innovation and Technology (EIT), a body of the European Union, under Horizon2020, the EU Framework Programme for Research and Innovation. 

EIT Food is Europe’s leading agri-food innovation initiative, with the aim to create a sustainable and future-proof food sector. The initiative is made up of a consortium of key industry players, start-ups, research centres and universities from across Europe. EIT Food aims to collaborate closely with consumers to develop new knowledge and technology-based products and services that will ultimately deliver a healthier and more sustainable lifestyle for all European citizens.

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